Im Wandel der Zeit

Wenn ich zurück denk an die Zeit,
so kommt´s mir vor, er liegt so weit,
dass Leistung, Fleiß und nicht nur Geld,
bestimmt hat unsre Arbeitswelt.

Zu Sparen waren wir gewohnt,
wer fleißig war, wurde entlohnt.
Hab´s 40 Jahre gern gemacht,
hab nie geklagt, hab´s gern vollbracht.

Bin gern gegangen jeden Tag,
und sah mein Job nicht als ´ne Plag,
Kollegen, damals Freunde waren,
hab mich gefreut an allen Tagen.

Heut ist das alles schon Geschichte,
worüber ich jetzt traurig dichte,
am eignen Leib hab ich´s erfahren,
durch einen Chef in jungen Jahren.

Ich möcht auch jetzt nur für mich sprechen,
die Lanze über der Arbeitswelt brechen,
denn ich bekomm heut einen Krampf,
die Arbeit ist ein täglicher Kampf.

Beim Senior war ich anerkannt,
ich war ja seine „rechte Hand“,
hab aufgebaut in all den Jahren,
wobei es heuer 17 waren.

Die Firma muss ja weiterleben,
dem Sohn war sie schnell übergeben,
der nie im Leben hat „gedient“,
sein Geld auch nie schwer hat verdient.

Es kam, so wie es kommen muss,
auch gleich begann es mit Verdruss,
ein Neubeginn war angesagt,
das "Alte" war nicht mehr gefragt.

Ich hör´s noch heut im Ohre klingen
„mein Team das werd ich jetzt verjüngen!“
mein Wissen weiter war gefragt,
in einem Ton der nicht behagt.

Die Steigerung war schnell gefunden,
der gute Ton ist ganz verschwunden,
die Launen spiegeln sein Gesicht,
dass ich leide, interessiert ihn nicht.

Er fühlt sich mächtig und bestärkt,
vergisst, dass ich ihn angelernt,
vergisst Respekt auch noch zu zeugen,
er ist der King, ich soll mich beugen.

Doch irgendwann war es zuviel,
Gesundheit ist für mich kein Spiel,
er hat´s geschafft, für ihn ganz leicht,
sein Ziel hat er bei mir erreicht.

Den letzten Nerv hat er getroffen,
die Grenze war nach oben offen,
Verantwortung, ....Loyalität,
ist etwas, das bei ihm nicht zählt.

Obwohl ich bin sehr angeschlagen,
einen Schritt werd ich noch wagen,
denn das, was er mir angetan,
ich alles doch beweisen kann.

Jedoch befürcht ich heute schon,
dass „Recht“ ich so schnell nicht bekomm,
und dass auch hier der Spruch sich hält:
„Macht und Geld regiert die Welt!“

Was ich mir wünsche, was ich will?
Ja Freunde, dass ist gar nicht viel!
Ich wünsch nur eins mit meinem Dichten:
„Oh lieber Gott, tu es doch richten!“

Eure, etwas traurige
Anneliese